[KH-alt] Kapitel 4 – Neue Freunde

Kakashi konnte es nicht fassen. Er hatte sich schon wieder von Gai zu einem seiner bekloppten Wettkämpfe herausfordern lassen. Dabei sollte er besser auf Kin aufpassen, statt diesen Unsinn mitzumachen. Doch nun stand er hier auf dem Trainingsplatz, machte bei Gais bekloppten Wettkampf mit, dessen Sinn er noch immer nicht verstanden hatte – wobei er bei Gais Wettkämpfen bisher noch nie einen Sinn gefunden hatte, den man hätte verstehen können – und machte sich durchgehend Sorgen um seinen kleinen Sohn.

*Rückblick
„Gai, wie oft noch! Ich hab jetzt einen Sohn, und der geht vor!“ Kakashi war sichtlich genervt von der Hartnäckigkeit seines Rivalen. Diese Wettkämpfe gingen ihm schon immer auf den Wecker, aber das Gai so nerven konnte, war ihm neu.
„Ach komm schon. Meine Schüler passen auch solang auf ihn auf.“, startete Gai den nächsten Versuch.
„Ähm. Mir fällt gerade ein, das ich noch vor habe.“ Schüler Nummer 1 verschwand im Eiltempo und hinterließ eine große Staubwolke.
„Ich muss gleich noch zum Arzt und da nehme ich Kin sicher nicht mit.“, meinte Tenten darauf, während sie Lee hinterher sah.
„Bis du Krank?“, wollte Neji wissen.
„Nein, natürlich nicht. Bei uns Mädchen sind regelmäßige Besuche beim Frauenarzt vorgeschrieben, sobald wir Genin geworden sind – bzw ab spätestens 14, wenn man keine Kunoichi ist.“, erklärte sie ihren Teampartner, worauf hin dieser rot anlief. Das hatte Neji nun wirklich nicht wissen wollen.
„Dann passt du auf ihn auf Neji!“, sprach Gai darauf in einem befehlenden Ton.
„Was? Nein! Ich muss gleich nach Haus. Meine Tante hat mich heute morgen dazu verdonnert für Hanabi den Babysitter zu spielen – als ob das bei der noch nötig wäre.“, erklärte Neji und fand den Gedanken ans Babysitten bei seiner kleinen Cousine recht nervig.
„Nimm Kin doch einfach mit, dann können die Beiden zusammen spielen und nachher holt Kakashi ihn bei euch wieder ab.“, schlug Gai vor, worauf Neji einen Moment überlegen musste. Wenn Kin und Hanabi mit einander spielten, dann wären sie beschäftigt und Hanabi würde ihn nicht wieder soviel nerven.
„Na gut.“, seufzte Neji und ging zu Kin rüber.
„Werde ich hier auch nochmal gefragt?“, wollte Kakashi darauf wissen und machte sich bereits Sorgen. Kin allein bei Fremden zu lassen fand er unklug, aber er konnte auch nicht einfach sagen, warum er nicht wollte, das Kin mitging.
„Nein! Kin geht jetzt mit Neji mit und wir machen unseren Wettkampf.“, bestimmte Gai und freute sich innerlich schon sehr auf den kleinen Wettkampf, den er mit Kakashi machen würde, da er sich etwas ganz neues ausgedacht hatte.
Gais Meinung dazu war nicht mehr zu ändern, das wusste Kakashi. Dafür kannte er seinen Rivalen zu gut. Seine Sorge bezüglich Kin war jedoch zu groß und er hoffe, dass der Junge nicht unbewusst etwas anstellte. „Neji! Es werden KEINE Ninjaspiele gemacht. Wir wissen noch immer nicht, wer seine Mutter ist und was sie ihm da vererbt hat – und vor allem nicht, wie es sich auswirkt. Das ist in dem Fall nicht nur zu Kins Schutz, sondern auch zu eurem.“, meinte Kakashi kurz darauf in strengen Ton und hoffte inständig, das er damit durchkommen würde und das niemand versucht des bezüglich nachzuforschen.
„Ähm… ok?“ Leicht verwundert schnappt sich Neji die Hand vom kleinen Kin und führt ihn durch die Straßen zum Hyuuga Anwesen.
*Rückblick Ende

Derweil im Hyuuga Anwesen hatte Neji ein Auge auf die vier Kinder. Ja, es waren vier. Den Hanabi war spontan auf den Gedanken gekommen, das sie heute ihre kleine beste Freundin einladen könnte. Sie war erst vier Jahre alt, hieß Sora und war die kleine Schwester von Hanabis Schwarm Konohamaru. Dieser wiederum war sieben und immer überall dabei, wo seine kleine Schwester war. Der ‚Großer Bruder beschützt kleine Schwester‘-Instinkt war bei ihm wirklich sehr enorm ausgeprägt. Hanabi fand das niedlich und die kleine sechsjährige freute sich immer, wenn ihr Schwarm in ihrer Nähe war. Die drei Kinder waren schon zusammen im Garten des Anwesen und spielten, als Neji mit dem kleinen Kin auftauchte. Sofort hatten sie den Jungen in ihre Runde aufgenommen und nun tobten sie alle vier durch den Garten.
Einige Zeit verging, in welcher Neji entspannt an der Seite saß und die Kinder nur beobachtet, bis Hanabi plötzlich unerwartet nach ihm rief.
„NEJI!“, schrie die kleine Hyuuga und beobachtete anschließend mit einem kichern, das dieser vor Schreck umgefallen war.
Während Hanabi dies offenbar lustig fand, hatte Neji eher Angst, das Kin etwas angestellt haben könnte. Die Worte von Kakashi hatte er noch immer im Kopf und kam auf die vier Kinder zu.
„Alles klar bei euch?“, fragte er in die Runde und schaute sich alle vier genau an.
„Ja, wieso?“, wollte Hanabi darauf wissen und sah ihren Cousin verwundert an.
Neji seufzte und setzte sich darauf zu den Kindern. „Weil du so geschrien hast. Ich dachte schon, einer hätte sich verletzt oder so was.“
„Nein, uns geht es gut. Ich wollt nur das du herkommst.“, erklärte Hanabi mit einem Grinsen. Sie liebte es ihren Cousin zu ärgern. Neji hingegen verdrehte seine Augen und dachte sich seinen Teil dazu. Er kannte dies Spielchen seiner Cousine schon.
„Was wollt ihr den von mir?“, fragte er darauf und schaute sich die Kinder vor ihm an.
„Warum kann Kin so wenig Sprechen?“, sprudelte es sofort aus Hanabi raus.
„Er hat erst vor ein paar Tagen angefangen es zu lernen.“, erklärte Neji und bekam drei erstaunte Gesichter zu sehen. Kin hingegen schaute eher neugierig.
„Warum?“, bohrte die kleine Sora direkt weiter.
„Weiß keiner. Seine Mutter hat ihn vor der Tür von seinem Papa ausgesetzt und ihn mit einem Brief da stehen lassen. Er konnte überhaupt nicht, außer laufen. Aber er lernt wohl recht schnell.“
Die drei Kinder staunten, als Neji dies erzählte. Sora fing sogar an zu weinen und musste von ihrem großen Bruder getröstet werden. Sie konnte einfach nicht verstehen, warum eine Mama so etwas macht. Als Neji sah, wie die Kinder darauf reagierten hätte er sich am liebsten geohrfeigt. Ihm hätte klar sein müssen, das die Kinder dafür noch zu jung waren. Kin schien davon unberührt geblieben zu sein und war eher verwundert, warum die anderen drei plötzlich so traurig waren.
„Wer ist sein Papa?“, fragte Konohamaru, als sich seine Schwester wieder etwas beruhigt hatte.
„Kakashi Hatake, aber der sagt dir sicher nichts.“, meinte Neji darauf und war überrascht, als der Junge darauf kichern musste.
„Doch den kenne ich.“, kicherte Konohamaru weiter. „Der ist ein Freund von Onkel Asuma. Wie lang ist Kin den schon hier in Konoha?“, wolle er anschließend wissen.
Neji überlegte kurz. „Etwas über zwei Wochen? Glaub ich zumindest. Ich meine Kakashi hatte Ende September gesagt.“
„Warum sind seine Augen so gelb?“, fragte diesmal wieder die kleine Sora.
Neji hatte keine Lust mehr. Allerdings wusste er, das die Kinder eh keine Ruhe geben werden. „Weiß auch niemand, aber man nimmt an, das er die Farbe von seiner Mutter hat.“
„Neji, trainierst du ein bisschen mit uns?“ Einerseits war Neji nun froh, das seine Cousine etwas anderes machen wollte, als ihn auszufragen. Anderseits wollte er sich weder mit Kakashi anlegen, noch herausfinden, was dieser gemeint haben könnte.
„Nein!“, antwortete Neji bestimmend, was seine Cousine etwas verwirrte. Immerhin war es das erste Mal, das er sich weigerte.
„Warum nicht?“, wollte Hanabi nun wissen und war gespannt, was ihr Cousin wohl antworten würde.
„Weil ich Kins Vater versprochen hab, das ich das nicht machen werde.“ Stimmte nicht ganz, aber das mussten die Kinder ja nicht wissen.
„Warum?“ Hanabi gab auch nie ruhe. Seufzend ließ sich Neji nach hinten fallen und lag nun auf dem Boden. „Weil Kakashi nicht möchte, das der Kleine jetzt schon lernt sein Chakra zu benutzen. Er soll zunächst die anderen Dinge nachholen, wie sprechen. Immerhin hängt Kin doch sehr hinter den gleichaltrigen zurück.“
„Und wenn wir was anderes Trainieren? Du wolltest mir doch beibringen wie man Handstand macht!“, schlug Hanabi dann vor und sofort begann Sora zu grinsen und wollte das auch lernen.
„Na gut, dann zeig ich euch, wie man Handstand macht.“, gab sich der Genin nun geschlagen und stand wieder auf.
Die Mädchen freute sich darüber und ließen sich zeigen, wie man einen Handstand machte. Das war gar nicht so einfach für die Kinder und immer wieder fielen sie um. Neji fing sie immer auf, damit sie sich nicht weg taten. Sogar Konohamaru versuchte sein Glück und nach einigen Fehlversuchen schaffte er es letztlich sogar für einen kurzen Moment gerade auf den Händen zu stehen, bevor er wieder zur Seite weg kippte. Kin beobachtete die anderen Drei fasziniert, versuchte es jedoch nicht selbst. Zumindest nicht sofort.
„Na los Kin. Versuch es auch mal.“, bat Sora den kleinen großen Kin, den sie waren zwar gleich alt, aber er war etwas größer als sie.
Kin jedoch schien unschlüssig und wusste nicht, was er machen sollte. Alle vier schauten ihn neugierig an und wartete. Es dauerte einen Moment, bis sich etwas tat, doch dann machte er einen Handstand. Neji war völlig verblüfft, als er das sah. Kin war nicht erst aufgestanden, sondern sitzen geblieben und hatte seine Hände vor sich zwischen seinen Beiden auf den Boden gestemmt. Ganz langsam – wie in Zeitlupe – drückte sich der Junge vom Boden ab und stand letztlich auf den Händen.
„Das schaff nicht mal ich, zumindest nicht so langsam.“, stellte der Genin darauf hin fest.
Mit einem Ruck drehte sich der Junge und stand wieder auf den Füßen. Die anderen drei Kinder waren begeistert und Neji nun noch mehr verblüfft.

„Ich wusste gar nicht, das er so etwas kann.“
Neji erkannte die Stimme des Sprechers, als die von Kakashi und drehte sich zu diesem um. Neben ihm standen noch Gai und Asuma. Die anderen Kinder hatten sich ebenfalls zu den Erwachsenen gedreht und Kin stürmt sofort auf seinen Papa zu und klammerte sich an dessen Bein. Sora machte das gleiche bei ihrem Onkel Asuma und grinste diesen an.
„Onkel Asuma, was machst du den hier?“, rief sie laut aus und lächelte den Mann an.
„Deine Mama schickt mich, ich soll dich und deinen Bruder zum Essen abholen.“, antwortete er und streichelte seiner Nichte durch das Haar.
Kakashi hatte sich vor seinen Sohn gehockt und schaute in dessen Augen. Sie glänzten vor Freude und Junge grinste bis über beide Ohren. „Na mein kleiner? Hattest du Spaß?“ Ja, blöde Frage! Natürlich hatte Kin Spaß gehabt, das war nicht zu übersehen. Aber er wollte es von dem Jungen selbst hören. Eine Antwort erwartete Kakashi nicht wirklich, um so mehr freute er sich jedoch, als Kin doch antwortete.
„Ich muss los, man sieht sich. Neji, morgen früh 8 Uhr an der Brücke.“ Gai schien es auf einmal eilig zu haben und sah seinen Schüler an. Er wollte eine Antwort bevor er ging.
„Hai Sensei.“, antwortete der Genin und Gai verschwand darauf.
„Wir müssen auch langsam los.“, meinte Kakashi darauf und sah den Knirps an. Kin schien nicht sonderlich begeistert und hätte wohl gern noch länger gespielt. „Du kannst gern wieder mit den Dreien spielen, aber für heute müssen wir nach Hause.“ Nun grinste der Kleine wieder.
„Sollen wir euch nach Hause bringen? Deine neue Wohnung liegt ja fast auf dem Weg. Dieser kleine Umweg ist nicht sonderlich schlimm.“, schlug Asuma vor und die Kinder nahmen Kakashi bereits die Antwort ab. Kins grinsen wurde breiter, Sora jubelte lautstark und Konohamaru freute sich ebenfalls, da auch er den kleinen Kin zu mögen schien.
Sie verabschiedeten sich noch von den Hyuugas und verließen darauf das Anwesen. Den ganzen Weg über tobten die drei Kinder um die beiden Männer herum.
Vor Kakashis Wohnung verabschiedeten sie sich und zur Überraschung der männlichen Anwesenden drückte Sora Kin einen Kuss auf die Wange, worauf dieser knallrot anlief und Sora fluchtartig den Heimweg antrat. Konohamaru lief ihr sofort nach und die Männer schüttelten nur den Kopf und dachten sich ihren Teil. Kin hingegen war so durch den Wind, das Kakashi ihn in die Wohnung tragen musste.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert